Meditation – Achtsamkeit – Tiefenentspannung durch Atemarbeit
„Wer sich mit dem achtsamkeitsbasierten Ansatz auseinandersetzt lernt, ein Bewusstsein für den eigenen Körper, die eigenen Gefühle und Gedankenflüsse zu entwickeln und Signale rechtzeitig wahrzunehmen. Man trainiert, dass negative Gedankenspiralen und Emotionen ein natürliches Phänomen sind und immer wiederkehren – es aber möglich ist, sich mit der richtigen Achtsamkeitstechnik davon zu lösen. Betroffene lernen, ihre Gefühle im Hier und Jetzt wahrzunehmen und zu akzeptieren. Durch meditative Achtsamkeitübungen kann Abstand zu den schwierigen Gedanken und Emotionen gewonnen werden und man lernt, diesen mit einer anderen Haltung gegenüber zu treten.“
Mit jeder körperlichen Entspannung ist automatisch ein vegetativer Umschaltungsprozess (Erholung, Aufbau von Reserven) und ein veränderter Bewusstseinszustand verbunden. Auch die fokussierte Aufmerksamkeit ist auf die eigene Innenwelt mit einem mit einem veränderten Bewusstseinszustand verknüpft, der unter anderem verdeckte Erinnerungen und seelische Vorgänge eröffnet.
Durch Bewusstheit des Atemgeschehens, durch Tiefenentspannung, Körperwahrnehmung und -sensibilisierung, Achtsamkeit (MBSR), Body-scanning, meditatives Bewegen, Meditation und progressive Muskelentspannung (PMR) und Autogenem Training
- wird der ganzheitliche Zusammenhang von Körper, Psyche und Geist erfahrbar gemacht
- wird die Körperwahrnehmung – die Beziehung und der Zugang zum eigenen Körper, sowie zu den Gefühlen und Emotionen gefördert
- beginnt eine Auseinandersetzung mit persönlichen Strategien für Spannungs- und Stressabbau und Emotionsregulation
- kann Ruhe, Stabilität und Sicherheit einkehren
- und eine Umorientierung, sowie eine Reflektion auf eine neue Sichtweise des Lebens – nicht mehr werten, sondern betrachten, nichts mehr wollen, nur noch bewusst sein und die Dinge so annehmen, wie sie sind
Mindfullness Based Stress Reduction
zur Bewältigung von Burn-Out und Depression, Stress, automatisierten Verhaltensweisen und alten Gewohnheitsmustern
„Achtsamkeit bedeutet, dem Augenblick bewusst Aufmerksamkeit zu schenken“ (Jon Kabat-Zinn)
Kultivieren und entwickeln der Achtsamkeitspraxis
Achtsamkeit ist eine Fähigkeit, die jeder Mensch kultivieren und entwickeln kann. Sie kann systematisch geschult, vertieft und in den Alltag integriert werden. Achtsamkeit trägt dazu bei,
- besser mit Stress umzugehen
- innezuhalten und aus krankmachenden Gewohnheitsmustern auszusteigen
- und mit einer neuen Perspektive auf die Schwierigkeiten zu blicken, die uns begegnen
- mehr Einsicht und Verständnis für automatisierte Verhaltensweisen im Kontakt mit anderen und mit sich selbst gewinnen
- zu Entschleunigen und Momente von innerer Ruhe und Balance zu spüren
- Körpersignale bewusster wahrzunehmen und für sich sorgen zu können
- mehr Freiraum, Lebendigkeit und Neugier im Alltag zu erleben
- mehr Gelassenheit, Dankbarkeit und Humor ins Leben einzuladen
- das Immunsystem zu stärken und die Lebensqualität zu verbessern
Wie wird Achtsamkeit geübt
Bei der Übung der Achtsamkeit verankern wir unsere Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Augenblick. Wir wenden uns mit Interesse und Freundlichkeit den direkten Erfahrungen des Moments zu – was wir gerade spüren, hören, denken, sehen oder tun.
Es gibt dabei viele Wege, um Achtsamkeit zu verinnerlichen und in unser Leben zu integrieren: Bewegung, Zeit in der Natur, Musik, Kunst, Yoga. Oder auch durch die formale Achtsamkeitspraxis, wie dem Body-Scan, der Meditation oder dem Achtsamen Gehen.
Die drei Grundübungen Body-Scan, Achtsame Körperübungen und Meditation erfordern keinerlei Vorkenntnisse.
Machen sie sich bewusst, dass sie gerade dabei sind, eine neue Gewohnheit in ihrem Leben zu etablieren und dass dies Zeit braucht. Es kann sich Widerstand bemerkbar machen; schauen sie sich ihre Gedankenmuster in solchen Momenten an – sind sie freundlich, interessiert und annehmend oder bemerken sie, wie sie kritisch und vorwurfsvoll mit sich sind?
Jede Alltagshaltung/-verrichtung kann mit Achtsamkeit ausgeführt werden. Sie nehmen wahr was sie schmecken, riechen, hören, sehen oder fühlen. Sie bemerken, welche Gedanken im aktuellen Moment präsent sind und wie ihre emotionale Haltung ist. Sie müssen dies alles nicht bewerten, können alles vielmehr einfach nur wahrnehmen wie ein Forscher, eine Forscherin, der/die etwas erkunden möchte.
Sich Schwierigkeiten zuwenden, statt dagegen anzukämpfen
„Wenn wir achtsam sind entscheiden wir uns dafür, die Details unserer Erfahrungen genauso wahrzunehmen, wie sie in diesem Moment sind – ohne zu urteilen oder sie sofort verändern zu wollen“
Unsere gewohnheitsmässige Reaktion auf schwierige Erfahrungen und Situationen führen dazu, dass wir es uns häufig noch schwerer machen. Selbstvorwürfe, Verleugnung, Klagen, Selbstmitleid, Ärger, Wut, Angst fügen sich zu der eigentlichen schmerzenden Erfahrung hinzu. All diese Strategien sind gespeist aus der Idee, dass uns etwas nicht geschehen sollte und dass wir etwas dagegen tun müssen. Doch je mehr wir dagegen ankämpfen, desto belastender wird die Situation.
Emotions- und Aufmerksamkeitsregulation
„Es erfordert Mut, die Dinge so zu sehen wie sie jetzt gerade sind“
Mit allen Sinnen erfassen wir das Geschehen und akzeptieren, wie es in diesem Moment ist. In dieser Neutralität befinden wir uns in einem Zustand klarer Handlungsbereitschaft, ohne durch unseren konditionierten Verstand eingreifen zu müssen.
Menschen, die sich mit den Prinzipien der Achtsamkeit vertraut machen und die Haltung von Achtsamkeit in ihrem Leben üben berichten häufig, dass sich ihre Sicht auf Probleme auf eine für sie unerwartete Weise grundlegend geändert hat. Sie können besser mit Emotionen umgehen, da sie weniger Angst vor ihnen haben. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass sich durch das Üben der Achtsamkeit die Fähigkeit zur Aufmerksamkeitsregulation und zum konstruktiven Umgang mit Gefühlen verbessert. Ängste reduzieren sich, die Konzentrationsfähigkeit wächst, es ist leichter möglich, sich von negativen Bewertungen und grüblerischen Gedanken zu lösen und Erwartungen, die unrealistisch sind, loszulassen.
Resilienz – Diese Thematik stärkt im Menschen etwas, was man als Resilienz bezeichnet, eine psychische Widerstandsfähigkeit oder auch innere Kraft.